Wie sieht eine biologisch artgerechte Rohfütterung aus?
Grundsätzliche Komponentenverteilung
Einem Futterplan liegt eine grundsätzliche Verteilung der Futterkomponenten zugrunde.
Bei Hunden bedeutet dies, dass etwa 80% der Futtermittel tierischen Ursprungs und 20% pflanzliche Nahrungsmittel sind.
Bei Katzenliegt der Anteil tierischer Futtermittel bei 95%, nur 5% ihres Futters sollte aus pflanzlichen Bestandteilen bestehen.
Was kommt in den Futternapf?
M
Muskelfleisch
Etwa die Hälfte der Ration besteht aus Muskelfleisch. Generell eignen sich fast alle Fleisch- und Fischsorten. Allerdings darf Schweinefleisch nicht roh verfüttert werden, da darin das Aujeszky-Virus enthalten sein kann. Eine Infektion verläuft bei Hunden meist tödlich.
I
Innereien
Innereien liefern viele Vitamine und Nährstoffe und deswegen ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung von Hunden und Katzen. Der größte Anteil der Innereien sollte aus Leber bestehen, außerdem werden Niere, Milz, Lunge und Herz eingesetzt.
RFK
Knochen
Es werden keine blanken, sondern rohe, fleischige Knochen verfüttert. Sie sind wichtig für die Versorgung mit Calcium und Phosphor. Sollten Knochen nicht vertagen werden, besteht die Möglichkeit sie durch entsprechende Supplemente zu ersetzen.
P/B
Pansen/Blättermagen
Pansen und Blättermagen sind Mägen von Wiederkäuern wie Rindern oder Lämmern. Die meisten Hund mögen sie gerne, sie können aber auch ersetzt werden.
G
Gemüse
Obst und Gemüse liefern Rohfasern und sekundäre Pflanzenstoffe, sie werden nicht benötigt um die Vitamin- und Mineralstoffversorgung sicherzustellen.
O
Obst
Obst und Gemüse können roh püriert oder gedünstet verfüttert werden.
Gemüse und Obst
✔
Was verfüttert werden darf.
Es können fast alle Gemüse- und Obstsorten verwendet werden um Rohfasern und sekundäre Pflanzenstoffe zu ergänzen. Man kann sie entweder fein pürieren oder auch kurz dünsten, damit sie von Hund und Katze gut aufgenommen werden können.
X
Was keinesfalls verfüttert werden darf!
Auberginen, Avocados, rohe Gertenbohnen, rohe Holunderbeeren, rohe Hülsenfrüchte, rohe Kartoffeln, Paprika (grün und gelb), Quitten, Tomaten (unreif), sowie Weintrauben bzw. Rosinen dürfen keinesfalls verfüttert werden.
Optionale Futterkomponenten
Futterkomponenten, die eingesetzt werden können, aber nicht zwingend erforderlich sind, nennt man optionale Futterkomponenten. Dazu gehören beispielsweise Kohlenhydrate in Form von Getreide oder Pseudogetreide sowie Milchprodukte.
Kohlenhydrate und Milchprodukte
KH
Getreide/Pseudogetreide
Kohlenhydrate liefern schnelle Energie. Ihr Einsatz kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Jedoch liefern sie nur minderwertiges Eiweiß und enthalten Substanzen, die Nährstoffe binden und so die Aufnahme dieser behindern können.
Es können Hafer, Gerste, Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Roggen, Hirse und Reis als Kohlenhydratquellen eingesetzt werden.
Es können Hafer, Gerste, Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Roggen, Hirse und Reis als Kohlenhydratquellen eingesetzt werden.
MP
Milchprodukte
Milchprodukte liefern hochwertiges Eiweiß. Da Hunde nur bedingt laktosetolerant sind, sollten sie nur einen kleinen Anteil der Futtermittel ausmachen.
Hier eignen sich z.B. Buttermilch, Joghurt, Quark oder körniger Frischkäse.
Ergänzungsfuttermittel
Es gibt Ergänzungsfuttermittel, die je nach Bedarf des jeweiligen Tieres eingesetzt werden können. Auch die Qualität und Herkunft des Fleisches spielt dabei eine Rolle.
Es müssen nicht alle Ergänzungsfuttermittel gefüttert werden!
Sollte Ihr Tier Ergänzungsfuttermittel bekommen, so werden diese auf dem Futterplan mit genauer Dosierung aufgeführt.
Zusätze
F
Flohsamenschalen
Flohsamenschalen enthalten Faserstoffe, die die Verdauung und Darmentleerung fördern können. Relevant sind sie vor allem bei Katzen, da dort der Anteil pflanzlicher Futtermittel gering ist.
S
Salz
Da das verwendete Fleisch wenig Blut enthält, kann etwas NaCl in Form von natürlichem Salz ergänzt werden.
E
Ei(gelb)
Eier liefern Biotin und andere Nährstoffe. Sie sind hochverdaulich und gute Eiweißlieferanten. Die Schale enthält Calcium und kann bei Hunden mitverfüttert werden.
M
Meeresalgen
Die Braunalge Ascophyllum nodosum wird bei Hunden und Katzen zur Jodversorgung eingesetzt.
Ö
Öl
Hunde und Katzen müssen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren mit der Nahrung aufnehmen. Omega-6-Fettsäuren sind in ausreichender Menge im Fleisch enthalten, die Omega-3-Fettsäuren werden durch Öle, z.B. Fischöl ergänzt.
L
Lebertran
Lebertran enthält neben Omega-3-Fettsäuren hohe Gehalte an Vitamin A und D. Er sollte verfüttert werden, sofern das Tier nicht einmal pro Woche fetten Seefisch erhält.